Ökobilanzierung von Treibhausgas und Primärenergie nicht erneuerbar gem. QNG

Erweiterung der Systemgrenzen

Erweiterung der Systemgrenzen

Lebenszyklusmodell nach DIN EN 15643

Lebenszyklusmodell nach DIN EN 15643

Allgemeine Erläuterungen finden Sie unter ⇒ Nachhaltigkeit Ökobilanz

Wie in den allgemeinen Erläuterungen genannt erfolgt die Ökobilanzierung gemäß den Regeln des QNG.

Für die Ökobilanzierung zur Nachhaltigkeit wird der Lebenszyklus des Gebäudes mit den folgenden Phasen gem. QNG berücksichtigt (siehe auch Bild):
•    Herstellungsphase Module A1-3
•    Nutzungsphase Module B4 und B6
•    Entsorgungsphase Module C3 und C4

Der Lebenszyklus des Gebäudes wird mit 50 Jahren angenommen.

Die Herstellungsphase berücksichtigt die Rohstoffbeschaffung, den Transport und die Produktion der für den Bau erforderlichen Baustoffe, Produkte und Anlagen. In der Nutzungsphase werden mit B4 der Austausch der Produkte in Abhängigkeit deren Nutzungsdauer sowie mit B6 der Energieverbrauch während der Nutzung betrachtet. B6 entspricht dem Energieverbrauch gem. Gebäudeenergiegesetz. Die Entsorgungsphase schließt die Abfallbehandlung und Entsorgung des Gebäudes nach dessen Abriss.

Für die genannten Module sind das Treibhausgas und der Primärenergiebedarf nicht erneuerbar zu ermitteln und folgenden Anforderungswerten gegenüber zu stellen:

Anforderung Neubau Wohngebäude (Stand 01/2023)

QNG-Siegelstufe QNG-PLUS QNG-PREMIUM
Treibhausgasemission 24 kg CO2,eq/m²NRFa 20 kg CO2,eq/m²NRFa
Primärenergiebedarf nicht erneuerbar 96 kWh/m²NRFa 64 kWh/m²NRFa

Hinweis

  • Die aktuellen Anforderungswerte finden Sie auf dem "Informationsportal Nachhaltiges Bauen" des BMWSB (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen).
  • zum Informationsportal »

Anforderung Neubau Nichtwohngebäude

Die Anforderungswert für Nichtwohngebäude werden in Abhängigkeit der Nutzung und weiterer Parameter nach Regeln des QNG berechnet.

Methode der Ökobilanzierung

Die Bilanz setzt sich aus einem gebäudebezogenen Anteil und einem betriebs- und nutzungsbezogenen Anteil zusammen.

Der gebäudebezogene Anteil berücksichtigt die Herstellung (A1-A3), den Ersatz (B4) sowie die Abfallbehandlung (C3) und Entsorgung (C4) der gem. vorgegebener Systemgrenzen zu berücksichtigenden Baumaterialien, Bauteile und Anlagen.

Der betriebs- und nutzungsbezogene Anteil setzt sich aus dem Betrieb des Gebäudes GEG (B6) sowie einer Pauschale zur Berücksichtigung des Nutzerstroms zusammen.

Bilanzgrenzen

Bilanzierungsgrenzen für die energetische Bilanz vs. Ökobilanz

Bilanzierungsgrenzen für die energetische Bilanz vs. Ökobilanz

Während für eine energetische Bilanzierung eines Gebäudes die wärmeübertragende Gebäudehülle die Bilanzgrenze bildet (d.h. nur konditionierte Zonen), wird bei der Ökobilanzierung das gesamte Gebäude einschließlich evtl. vorhandener Nebengebäude (d.h. zusätzlich Innenbauteile und Bauteile nicht konditionierter Zonen) betrachtet.

Für die energetische Bilanzierung genügen alle relevanten Bauteilschichten zur Berechnung des U-Wertes. Für die Ökobilanzierung werden alle zum Gebäude gehörenden Materialien und Anlagen einbezogen. Bei einem Dach gehören also auch die Dachziegel und beim Fußboden der Bodenbelag dazu.

Neben der Anlagentechnik Heizung, Trinkwarmwasserbereitung, Lüftung etc. sind auch Aufzüge, Treppen. Fundamente, Leitungen etc. zu berücksichtigen.

Systemgrenzen

Systemgrenze des zu bewertenden Gebäudes sind:

  • definierte Bauwerksteile und Bauteile der Kostengruppe 300 KG 300 der DIN 276
  • definierte gebäudetechnische Anlagen der KG 400
  • Bauteile im Außenraum gem. KG 500, wenn sie zur Aufrechterhaltung des Gebäudes erforderlich sind

Zu verwendende Datengrundlagen

Als Datengrundlage für sämtliche Berechnungen ist die ÖKOBAUDAT-2020_II bzw. die Tabelle Ökobilanzierung - Rechenwerte 2023 zu verwenden. Die gültige Datengrundlage ist den aktuellen QNG-Regeln zu entnehmen.

Gem. Handbuch des QNG  ist die Zuordnung der Datensätze der ÖKOBAUDAT bzgl. der eingesetzten Baumaterialien, Bauteile und Anlagen nach folgender Priorität zu erfolgen:

  • specific dataset - hersteller-(unternehmens-) spezifischer Datensatz für ein konkretes Produkt eines Werkes
  • average dataset - durchschnittliche Datensätze von Industrieverbänden etc.
  • representative datatset - Datensätze, die repräsentativ für ein Land / eine Region sind
  • template dataset - unspezifische Datensätze für spezifische  Produkte
  • generic dataset - generische Datensätze gem. DIN EN 15804 sowie andere, nicht auf Basis von Industrie modellierte Datensätze (z.B. auf der Basis von Literatur, Expertenwissen etc.)

Hinweis: Für ein QNG-Planungszertifikat genügen die Datensatztypen generic dataset und template dataset.

Die aktuellen QNG-Regeln finden Sie unter dem folgenden Link: qng.info