Daten für die thermische Simulation erfassen

Hinweis: Kenntnisse in der Erfassung von Daten in EVEBI werden vorausgesetzt. Hier soll lediglich auf Besonderheiten bzgl. der thermischen Simulation eingegangen werden.

Erfassen der Projektdaten in EVEBI (Gebäudedaten, Adresse, Standort, ...)

Das Erfassen der Projektdaten ist u.a. für die Festlegung von Standort, Gebäudetyp, Klimaregion etc. wichtig.  

Klimaregion festlegen

Die Klimaregion des Gebäudes wird nach DIN 4108-2:2013 Abschn.8.1 ermittelt. Aus der Postleitzahl wird die Klimaregion A, B oder C abgeleitet. Dazu ist die Angabe der Postleitzahl des Objektes erforderlich. 

Mit der Klimaregion wird die Bezugstemperatur der Innentemperatur des Raumes (operative Rauminnentemperatur) festgelegt: 

  • A: 25 °C
  • B: 26 °C
  • C: 27 °C

Eine unterschiedliche Festlegung des Bezugswertes der operativen Rauminnentemperatur ist wegen der Adaption des Menschen an das vorherrschende Außenklima gewählt. Würde in allen Regionen dieselbe Anforderung an das sommerliche Raumklima wie in der Sommerklimaregion A gestellt, könnte in den Sommerklimaregionen B und C keine für die Tageslichtversorgung ausreichende Fenstergröße zugelassen werden.

Sie können die Klimaregion zusätzlich in der Maske zum sommerlichen Wärmschutz auswählen.

Erfassen der Zonen zur Festlegung der Nutzungsparameter

Mit den Zonendaten werden die Nutzungsparameter festgelegt (Nutzungszeiten, Raumkonditionen, Wärmequellen, Luftwechsel).

Raumdaten zum sommerlichen Wärmeschutz

Über das Raumbuch werden neben der Nutzung, der Raumgröße und dem Luftverbund auch die Raumbegrenzungsflächen in ihrer Größe und Qualität (U-Wert, Wärmebrücken) sowie Orientierung (Nord, Ost etc.) erfasst.

Die Raumdaten können manuell eingegeben werden oder aus dem CAD-Programm EVEBI-CAD-3D-Gebäudemodell (E-CAD).

 

 

 

Erfassen der Raumdaten

Erfassen der Raumdaten

Folgende Daten sind im Raumbuch anzugeben:

  1. Wechseln Sie auf das Register Gebäudedaten.
  2. Klicken Sie im Navigationsbereich den Eintrag Raumbuch und öffnen Sie den gewünschten Raum.

    Es erscheint die folgende Maske:
    (siehe Bild)

    Zonenzuordnung:
    Über die Zonenzuordnung werden die berechnungsrelevanten Daten wie WG/NWG und  Wärmekapazität übernommen.
    Fläche:
    Raumfläche, erforderlich für die Ermittlung des grundflächenbezogenen Fensterflächenanteils S2
    Hülle/Teilflächen:
    Über die Hülle/Teilflächen (Raumbegrenzungsflächen) werden die Größe und Qualität der Raumbegrenzungsflächen festgelegt. Insbesondere über die Zuordnung der Bauteile (Fenster, Wände) kann Einfluss auf den Sommerlichen Wärmeschutznachweis genommen werden.
    Weiterhin werden hier angrenzende Räume (Keller, Nebenräume) zur Ermittlung der Temperaturrandbedingungen für die Berechnung der Oberflächentemperatur ermittelt.

Bauteilkonstruktionen / Bauteile

Bei der Eingabe der Räume im Raumbuch werden sowohl die Bauteilkonstruktionen als auch die Bauteile bereits angelegt. Diese sind dann zu bearbeiten.

Bauteilkonstruktionen

  • Über die Bauteilkonstruktion die Schichten der Bauteile erfasst.
  • Weitere Informationen zum Erfassen/Bearbeiten von Bauteilkonstruktionen finden Sie unter: Konstruktionen »

Bauteile

  • Durch Zuordnung der Bauteilkonstruktion wird der U-Wert des Bauteils bestimmt.
  • Weitere Informationen zum Erfassen/Bearbeiten von Bauteilen finden Sie unter: Bauteile »

Fensterkonstruktionen / Fensterbauteile

Bei der Eingabe der Räume im Raumbuch werden sowohl die Fensterkonstruktionen als auch die Fensterbauteile bereits angelegt. Diese sind dann zu bearbeiten. 

Fensterkonstruktionen

Über die Fensterkonstruktion wird die Qualität der Fenster (g-Wert, Rahmenanteil, 2-/3-fach-Verglasung, Fenster-U-Wert) festgelegt.

Weitere Informationen zum Erfassen/Bearbeiten von Fensterkonstruktionen finden Sie unter: 

Maske Fensterkonstruktion (Schritt 2)

Maske Fensterbauteil (Schritt 2)

Folgende Daten sind zur Fensterkonstruktion anzugeben

 

  1. Wählen Sie das Register Gebäudedaten.
  2. Klicken Sie im Navigationsbereich den Eintrag Konstruktionen und die zugehörige
    Fensterkonstruktion.

    Es erscheint die folgende Maske:
    (siehe Bild)

    U-Wert:
    Über den U-Wert wird die Wärmetransmission durch die Fenster.
    g-Wert:
    Sonneneintragskennwert nach Hersteller
    Rahmenanteil:
    Bei einem Rahmenanteil zwischen 0 und 50 % wird für den sommerlichen Wärmeschutznachweis pauschal 30% angenommen. Liegt der Rahmenanteil über 50%, so wird die Fenstergröße so weit reduziert, bis der Rahmenanteil 30% der Fenstergröße entspricht.
    Bei der thermischen Simulation wird der angegebene Rahmenanteil verwendet. 
  3. Lichttransmission:
    Die Lichttransmission wird in Abhängigkeit des g-Wertes automatisch berechnet. 

Fensterbauteile

Über die Definition der Fensterbauteile findet eine eindeutige Zuordnung des Fensters in seiner Lage sowie seiner Qualität statt.

Über die Fensterbauteile werden die Fenstergröße, Ausrichtung (Himmelsrichtung), Neigung, Verschattung sowie der Sonnenschutz festgelegt.

Weitere Informationen zum Erfassen/Bearbeiten von Fensterbauteilen finden Sie in der ⇒ EVEBI-Hilfe im Abschnitt „Vorhandenes Bauteil bearbeiten“

In Abhängigkeit der Sonnenschutzvorrichtung, der Verschattung, der Verglasung (2-/3fach) und des g-Wertes wird der Abminderungsfaktor FC nach 4108-2:2013 Tab. 7 ermittelt. 

Folgende Daten sind zu den Fensterbauteilen anzugeben

  1. Wählen Sie das Register Gebäudedaten.
  2. Klicken Sie im Navigationsbereich den Eintrag Bauteile und das zugehörige Fensterbauteil.

    Konstruktion:
    Über die Zuordnung der Konstruktion werden der U-Wert, der Rahmenanteil, der g-Wert etc. übernommen.
    Fläche:
    Hier sollte die Fensterfläche des Fensterbauteils für den nachzuweisenden Raum eingegeben werden.
    grenzt an:
    Hier wird an Außenluft, Wintergarten etc. gewählt. Bei Glasvorbauten (Wintergarten) ist Abschnitt 8.2.3 der DIN 4108-2:2013 zu berücksichtigen.
    Orientierung:
    Die Fensterorientierung (Himmelsrichtung) ist bereits durch das Raumbuch vorgegeben! Änderungen, die Sie hier vornehmen, werden nicht in das Raumbuch übertragen!
    Sonnenschutz:
    Wählen Sie hier den Sonnenschutz. In Abhängigkeit der Sonnenschutzvorrichtung, der Verschattung, der Verglasung (2-/3fach) und des g-Wertes wird der Abminderungsfaktor FC nach 4108-2:2013, Tab. 7 ermittelt.
    Neigung:
    Bei einer Neigung zwischen 0° und 60° gegenüber der Horizontalen wird ein Fensterneigungsfaktor für den anteiligen Sonneneintragskennwert ermittelt (DIN 4108-2:2013, Tab. 8).
    Bei der thermischen Simulation wird die angegebene Neigung verwendet.
  3. Verschattung:
    Zusätzlich kann die Verschattung für den Teilbestrahlungsfaktor FS nach DIN V 18599 angegeben werden. Informationen zur Eingabe der Verschattung finden Sie in der ⇒ EVEBI-Hilfe im Abschnitt „Ermittlung des Verschattungsindex“

Erfassen des Heizungssystems und ggf. des Kühlsystems

Erfassen der Lüftungsdaten

Bei der Angabe der Lüftung ist insbesondere die Angabe zur Nachtlüftung (ohne, erhöhte, hohe) für die Simulation relevant.

Hinweis: Eine erhöhte Nachtlüftung wird nur bei Sonnenschutzverglasung (gtot <= 0,4) berücksichtigt (DIN 4108-2: 2013-02 8.4.2 i)!