Ermittlung der Bewertungsleistung im Bestand

Bestehende Anlagen sind durch Ermittlung der installierten Leistung zu bewerten. Dies kann durch Messen der Systemleistung oder Ablesen der installierten Leistung je Leuchte erfolgen. Die jeweilige Leuchtenleistung ist mit einem Faktor kBG zu multiplizieren. Hiermit wird die zusätzliche Leistungsaufnahme durch die Betriebsgeräte (Transformatoren oder Vorschaltgeräte) berücksichtigt.

Sofern genaue Herstellerangaben zur Systemleistung der Leuchten vorliegen, sind diese zu verwenden. Die Messung der Systemleistung ist ebenfalls zulässig. Es ist auch zulässig, die gesamte installierte Leistung eines Beleuchtungsbereiches messtechnisch zu erfassen.

Maske Bestandserfassung

pj,Ist = Pj,Ist / Aj

pj,Ist spezifische installierte Leistung für Beleuchtung im Berechnungsbereich j

Pj,Ist Summe der Systemleistungen aller Leuchten im Berechnungsbereich j

Aj Fläche des Berechnungsbereiches j

Eingabe der Systemleistung im Bestand

  1. Wählen Sie ggf. das Register GEBÄUDEDATEN.
  2. Öffnen Sie im Navigationsbereich den Eintrag BELEUCHTUNG. und wählen Sie den BELEUCHTUNGSBEREICH.
  3. Wählen Sie das Register KUNSTLICHTVERSORGUNG/LEUCHTEN und wählen die Option BESTANDSERFASSUNG. Es erscheint die folgende Maske: siehe Bild
  4. Klicken Sie das Symbol  zur Eingabe der vorhandenen Leuchten. Es erscheint die folgende Tabelle: siehe Bild
  5. Geben Sie die vorhandenen Leuchten über das Symbol ein.

Tageslichtkontrolle (TL-Kontrolle)
Hier können Sie auswählen, ob und welche Tageslichtkontrolle vorhanden ist. Anhand dieser Auswahl wird der Korrekturfaktor CTL,kon zur Berücksichtigung des tageslichtabhängigen Kontrollsystems in Abhängigkeit des Wartungswertes nach DIN V 18599-4, Tab. 19 berechnet.

Präsenzkontrolle (mit Präsenzmelder)
Hier können Sie einen Haken setzen, sofern sich in dem Bereich ein Präsenzmelder befindet. Ist dies der Fall, so verringert sich der Anteil der Betriebszeit.

Konstantlichtkontrolle (mit Konstantlichtkontrolle)
Sofern eine solche vorhanden ist, setzen Sie den Haken. Dies führt zu einer Änderung des Wartungswertes bei dimmbaren Systemen. Die Alterung wird korrigiert. Dies hat nur Einluß bei dimmbaren Systeme.

Hinweise zu Systemen mit Tageslichtkontrolle und Präsenzmeldern:
Ein/Aus-Systeme werden in der Regel von den Nutzern nicht akzeptiert und nach kurzer Zeit deaktiviert. Sie sind wie die Kontrollart manuell zu behandeln.

Besonders in großen Innenräumen (z. B. in Fabrikhallen) kann das stufenweise Aus- und Einschalten der künstlichen Beleuchtung jedoch eine sinnvolle Option sein.

Stufenweises Ein- und Ausschalten der künstlichen Beleuchtung in solchen Räumen ist wie ein gedimmtes, nicht ausschaltendes System zu behandeln.

Tageslichtabhängig Aus-kontrollierte Systeme sind ebenfalls wie gedimmte, nicht ausschaltende Systeme zu behandeln.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass gedimmte Systeme, die nicht automatisch bei Unterschreiten des Wartungswerts der Beleuchtungsstärke durch Tageslicht wiedereinschalten, energetisch günstiger zu bewerten sind als Systeme, die das Kunstlicht wieder automatisch auf den vorgegebenen Wartungswert der Beleuchtungsstärke anpassen. Für derartige Systeme kann der Korrekturfaktor CTL,kon,j gegenüber dem entsprechenden jeweiligen wiedereinschaltenden System durch eine Gewichtung mit 1,1 erhöht werden.

 

Folgende Daten werden berechnet

  • Bewertungsleistung pj: spezifische elektrische Bewertungsleistung, dient der Berechnung des Endenergiebedarfs. Gleichung siehe oben.
  • Endenergie Ql,b: Energiebedarf zur Deckung der Beleuchtung. Entspricht dem Nutzenergiebedarf Beleuchtung.