Heizsysteme (DIN V 18599)

Die DIN V 18599 Teil 5 ist die Grundlage zur Berechnung des Endenergiebedarfs für Heizsysteme. Diese Norm baut auf der Methodik der DIN V 4701-10 auf. Die Bilanzierung der Übergabe, Verteilung, Speicherung und Erzeugung ist beibehalten worden. Die neue Norm kennt praktisch keine Einschränkungen hinsichtlich der Gebäudenutzung und des Heizwärmebedarfs.

Bilanzübersicht

Für den Bestand (ältere Heizungsanlagen) sind Annahmen zu treffen und Standardwerte zu wählen. Dazu gehören Kennwerte von Altkesseln und Rohr-U-Werte bestehender Leitungen.

Abweichungen zur Norm 4701-10

  • Anlagenverluste, Verteilungsverluste etc. innerhalb der Gebäudezone werden in einem iterativen Verfahren in die Bilanzierung mit einbezogen (z.B. als innere Wärmegewinne)
  • Das Berechnungsverfahren für die Übergabe ist wesentlich umfangreicher, die Verlustgrößen sind generell höher. Die Berechnung soll in die europäischen Normen des CEN/TC münden.
  • Die Berechnungsverfahren zur Bewertung von Heizkesseln, Wärmepumpen und thermischen Solaranlagen bauen auf europäischen Normen auf.
  • Die Wärmeverluste werden brennwertbezogen ausgewiesen.
  • Zur Berechnung der monatlichen Kennwerte dienen Belastungsgrade als Grundlage.
  • Der Strombedarf von Umwälzpumpen wird wesentlich genauer berechnet. Damit ist eine bessere Bewertung von Heizungspumpen hinsichtlich ihres Verbrauchs möglich.

Eine wichtige Eingangsgröße für die Ermittlung der Kennwerte des Heizsystems ist der ermittelte Wärmebedarf. Dieser kann durch zusätzliche Anlagen (Abluftwärmepumpe, Solaranlage, …) gemindert werden. Ein zusätzlicher Bedarf aus einer RLT-Anlage ist ebenfalls zu berücksichtigen.

Das folgende Bild zeigt eine Bilanzübersicht. In den Kreisen sind die Normenteile der DIN V 18599 genannt, in welchen die Berechnung erfolgt.

Hinweise

  • Die Erfassung der Heizungsdaten erfolgt untergliedert in Heizungsbereiche. Zu jedem Bereich können mehrere Heizkreise erfasst werden.
  • Zu jedem Heizkreis werden die Daten zur Wärmeabgabe und Verteilung, zur Speicherung und zu einem oder mehreren Wärmeerzeugern erfasst.
  • Eine Aufteilung auf mehrere Heizbereiche ist nur notwendig, wenn mehrere Wärmeabgaben im Projekt vorhanden sind, bspw. Flächenheizkörper und Elektroöfen.
  • Zu einem Heizungsbereich können mehrere Erzeuger erfasst werden, das können bspw. ein Brennwertgerät, eine Wärmepumpe und eine Solaranlage sein.