Gas- oder Elektrowärmepumpe (DIN V 18599)

 

 

Zu den Wärmepumpen haben sich folgende Fachbegriffe eingebürgert:

  • Monovalent: Die Wärmepumpe ist alleiniger Heizwärmeerzeuger im Gebäude. Diese Betriebsart ist geeignet für alle Niedertemperatur-Heizungen bis max. 65°C Vorlauftemperatur.

  • Bivalent-parallel: (Für Wärmepumpen mit Medium Außenluft) Bis zu einer bestimmten Außentemperatur erzeugt allein die Wärmepumpe die notwendige Wärme. Bei niedrigen Temperaturen schaltet sich ein zweiter Wärmeerzeuger zu. Diese Betriebsweise ist geeignet für Heizungen bis max. 65°C Vorlauftemperatur.

  • Bivalent-alternativ: Die Wärmepumpe liefert bis zu einer festgelegten Außentemperatur die gesamte Heizwärme. Sinkt die Temperatur unter diesen Wert, schaltet sich die Wärmepumpe ab und ein zweiter Wärmeerzeuger schaltet sich ein. Dieses System ist für alle Vorlauftemperaturen bis 95°C möglich.

  • Bivalent-teilparallel: Bis zu einer bestimmten Außentemperatur erzeugt allein die Wärmepumpe die notwendige Wärme. Sinkt die Temperatur unter diesen Wert, so schaltet sich ein zweiter Wärmeerzeuger zu. Reicht die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe nicht mehr aus, wird diese abgeschaltet. Der zweite Wärmeerzeuger übernimmt die volle Heizleistung. Diese Betriebsweise ist geeignet ab 65°C Vorlauftemperatur.

Produktkatalog Wärmepumpen

Wärmepumpe Luft-Wasser

Wärmepumpe Sole-Wasser

Wärmepumpe Wasser-Wasser

Wärmepumpe Abluft-Wasser

Wärmepumpen werden durch die Angabe des Mediums (Sole, Wasser, Luft, Abluft), die Heizleistung und die COP-Leistungszahl spezifiziert. Diese Angaben finden Sie im Produktkatalog oder in den Prüfresultaten des Wärmepumpentestzentrums WPZ. Die aktuellen Daten finden Sie im Internet unter: ⇒  http://www.ntb.ch

Das folgende Bild zeigt Ihnen einen Ausschnitt aus einem Produktkatalog.

Hinweis: Werte, die nicht bekannt sind, werden durch Standardwerte der Norm DIN V 18599-5, Anhang A ergänzt.

Medium: Wählen Sie das Medium der Wärmepumpe.

Sole-Wasser
Wasser-Wasser
Luft-Wasser
Abluft-Wasser
Außenluft-Raumluft

Je nach Auswahl des Mediums können Sie die Heizleistung und die Leistungszahl (COP) eingeben.

Wärmepumpe  Luft-Wasser

Die Heizleistungen und die COP-Zahlen sind für die Temperaturklassen -7 bis +20 anzugeben.

Wärmepumpe Sole-Wasser

Die Heizleistung und die COP-Zahl ist nur für die Temperaturklasse 0 anzugeben.

Nennleistung Pumpe: Hier ist die Pumpenleistung für die Förderpumpe anzugeben.

Wärmepumpe Wasser-Wasser

Die Heizleistung und die COP-Zahl ist nur für die Temperaturklasse +10 anzugeben.

Nennleistung Pumpe: Hier ist die Pumpenleistung für die Förderpumpe anzugeben.

Wärmepumpen Abluft-Wasser

Die Heizleistung und die COP-Zahl ist nur für die Temperaturklasse +10 und +20 anzugeben.

Wärmepumpe Luft-Luft

Für Luft-Luft WP unterscheidet die Norm (18599-5, Gl. 118) in  wasserbasierende Anlagen (Standardregelfall) und direktkondensierende Anlagen. Dies wird anhand folgender Punkte der Anlagenkonfiguration durch EVEBI ermittelt: 

  • Wärmeerzeuger ist WP.
  • Wärmeerzeuger ist dezentral.
  • Es existiert genau 1 Übergabe.
  • Diese Übergabe ist eine Luft-Heizung oder ein RLT- bzw. WLA-Heizregister.

 Eine  Zuweisung zu einem Raumklimasystem muss erfolgen, da unterschiedliche Lastfaktoren nach 18599-5 angesetzt werden:

  • Kompaktgerät: mobiles Gerät zum heizen, In Dtl. nicht üblich.
  • Split-System: getrennte Anordnung von einer Innen- und einer Außeneinheit. Über fest installierte Rohrleitungen verbunden.
  • Multi-Split-System: getrennte Anordnung von Innen- und Außeneinheit. Über fest installierte Rohrleitungen verbunden. Eine Außeneinheit ist an mehrere Inneneinheiten angeschossen.
  • VRF-System: Die Leistung der Anlage wird über einen variablen Kältemittel-Volumenstrom geregelt. Direktverdampfer-Anlagen ohne ein weiteres Wärmetransportmedium. Einsatz häufig im NWG-Bereich bei komplexeren Gebäuden mit mehreren Zonen und Etagen.

Hinweis: Wärmepumpe Luft-Wasser, Luft-Luft

Sofern die WP der einzige Wärmeerzeuger im Objekt ist, muss unter der Beheizung der integrierte Heizstab in EVEBI separat als Wärmeerzeuger eingegeben werden (Erzeugertechnik bei Erfordernis zur Spitzenlastabdeckung).

Bivalenzpunkt: Temperatur, bei welchem sich der Nachheizer einschaltet.

obere Abschalttemperatur: die Heizgrenze kann berechnet werden, oder aus einer Liste von Standardwerten festgelegt werden.
Hinweis: Dier Ermittlung der Heizgrenze nach DIN18599-5 ist nicht immer zielführend, da die Norm hier nicht konstant in Ihrer Berechnung ist. Daher kann es sinnvoll sein, die obere Abschalttemperatur auf 12°C (Neubau) oder 15°C (Bestand) einzustellen um die Wärmepumpe realistisch abbilden zu können.

Verbesserten Standardwert für die Heizleistung verwenden: Wenn der Haken gesetzt ist, errechnet sich der Standardwert aus der vereinfachten Heizlast, anstatt aus der Bivalenztemperatur.
Hinweis: Es kann sein, dass in Ihrem Projekt die Wärmepumpe mit normierten Standardwerten (über Bivalenztemp.) schlechter dargestelt wird, als Sie in der Realität ist. Da die Berechnungen der Norm nicht in jedem Projektfall stimmige Berechnungen hinterlegt, besteht die Möglichkeit, verbesserte Standardwerte (über Heizlast) zu berechnen.

smart grid ready: Einbindung in intelligentes Stromnetz, Speicherung Wärme wird in einem Pufferspeicher gespeichert

Prüfstandsrandbedingungen: Heizkreisvorlauftemeratur/Temperaturspreizung bei der Ermittlung der Leistungszahlen nach EN 14511 bzw. EN255

Leistungsregelung: Die Leistung der Wärmepumpe wird automatisch geregelt.  Insbesondere für  Luft-Wasser Wärmepumpen sinnvoll, da sich hier die größten Schwankungen im Jahresverlauf ergeben. Um häufiges takten des Verdichters zu vermeiden, wird die Leistung der Wärmepumpe den Rahmenbedingungen angepasst über Invertertechnologie oder ein Druckentlastungsventil. 

EVU-Sperrzeiten: tägliche Abschaltung des Energieversorgungsunternehmens (EVU)

 

 

Hinweis COP und JAZ:

Beide Werte stellen das Verhältnis zwischen Nutzwärme (am Ausgang Wärmepumpe) zum notwendigen Strom (Eingang Wärmepumpe) dar. Je höher der Wert, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Die Leistungsangaben aus Datenblättern sind unter Idealbedingungen gemessen. Dabei handelt es sich um den "Coefficient of Performance" (COP). Die Jahresarbeitszahl (JAZ) hingegen wird im realen Betrieb gemessen und gibt Auskunft über den tatsächlichen elektrischen Verbrauch.